Title (deu)
Green Producing in Österreich
Qualitätskriterien nachhaltiger Film- und TV-Produktionen und ihre Anwendung auf Student:innenprojekte
Author
Hannah Kogler
Degree supervisor
Rosa von Suess
Degree supervisor
Georg Vogt
Description (deu)
Fachhochschule St. Pölten, Masterarbeit 2024, Studiengang Digital Media Production
Description (deu)
Die globale Filmbranche verursacht jährlich Millionen Tonnen an Treibhausgasen. Um dieser nachteiligen Entwicklung zulasten unseres Lebensraums auch in diesem Bereich entgegenzuwirken, hat sich Green Producing in den letzten Jahren immer stärker etabliert. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit nachhaltiger und umweltbewusster Film- und TV-Produktion in Österreich mit besonderem Blick auf Student:innenprojekte, um als ein Ergebnis der Arbeit in kompakter Form mittels eines Guides schon für diese Vorhaben das Bewusstsein für Nachhaltigkeit zu wecken, zu schärfen und die jeweiligen Tools zur Anwendung zu bringen. In der vorliegenden Arbeit werden eingangs die wichtigsten Begrifflichkeiten zum Thema Nachhaltigkeit und Treibhausgase erläutert und die verschiedenen Produktionsphasen und Formate von Film- und TV-Produktionen aufgezeigt. Ein essenzieller Abschnitt der Arbeit ist die Darstellung der verschiedenen in Geltung stehenden Richtlinien zu Green Producing. Dazu wurden zunächst die einzelnen Anwendungsbereiche, bei denen Green Producing eine Rolle spielt, identifiziert. Weiters werden Inhalt und Funktionsweise des Österreichischen Umweltzeichens für Green Producing analysiert und beschrieben. Ausgehend von dieser Beurteilung werden die verschiedenen Maßnahmen des Kriterienkataloges dargestellt und auch ein Blick auf den Ablauf der Zertifizierung geworfen. In Österreich trat im Jänner 2023 das Filmstandortgesetz 2023 samt einer Novelle zum Filmförderungsgesetz in Kraft, wobei beide gesetzlichen Grundlagen dafür Vorsorge treffen, dass für die Erfüllung „ökologischer Nachhaltigkeitskriterien“ ein Green Bonus, d.h. ein Zuschuss in der Höhe von 5% der anerkannten Herstellungskosten, eingeführt wurde. Auf diese Neuerung und die weiteren generellen Vorgaben, die in Österreich zu beachten sind, wird im Verlauf der Arbeit eingegangen. Zusätzlich wurden die gültigen Green Producing Maßnahmen aus Deutschland und der Schweiz kurz umrissen und mit den in Österreich geltenden Regelungen verglichen. Ein kurzer Exkurs führt auch in das Thema des Green Storytellings, d.h. das Konzept, wie Nachhaltigkeit auch inhaltlich im filmischen Kontext an die Öffentlichkeit vermittelt werden kann. Eine weitere Fragestellung der Arbeit bestand darin, zu eruieren, wie die Umsetzung der generellen Vorgaben in der Praxis aussieht. Dazu wurden Expert:inneninterviews mit österreichischen Green Consultants und Produzent:innen geführt, um Erfahrungen zu sammeln. Welche Schwierigkeiten ergeben sich bei der Planung und Umsetzung von Green Producing? Sind die derzeit gültigen Richtlinien auf alle Produktionen anwendbar und was hat sich in den letzten Jahren verändert? Was muss passieren, damit Green Producing in Österreich die Norm wird? Um einen vertieften Einblick in die (Möglichkeiten der) Umsetzung von nachhaltigen Maßnahmen zu bekommen, wurden zwei Student:innenprojekte der Fachhochschule St. Pölten als Beispiel herangezogen und analysiert. Die Betrachtung der Studioproduktion zeigt deutlich, dass bereits einige Möglichkeiten zur effektiven Verwirklichung bestehen, im Hinblick auf die Studiobeleuchtung aber zur schrittweisen Vervollständigung der effektiv nutzbaren Tools eine Umrüstung von Halogen- auf LED-Scheinwerfer notwendig ist. Die Berechnungen zeigen, dass durch den Einsatz von LED-Technologien 60% Energie gespart und damit CO2 Emissionen reduziert werden können. Die Betrachtung einer ausgewählten Kurzfilmproduktion bestätigt nochmals die Energieeffizienz von LED-Lampen, legt aber auch offen, dass Mobilität einen großen Faktor in der CO2-Bilanz spielt. Aufbauend auf den Gesprächen mit den Expert:innen und den Analysen der zwei Produktionen wurde ein Green Guide für Studierende der FH St. Pölten erstellt. Dieser soll es Studierenden erleichtern, die Nachhaltigkeitskriterien zu verinnerlichen, zur Anwendung zu bringen und auch zukünftig umweltbewusster zu produzieren und gemeinsam für eine Verstärkung der Maßnahmen einer nachhaltigen Filmbranche einzustehen.
Description (eng)
The global film industry produces millions of tons of greenhouse gases every year. Green producing has become increasingly established in recent years in order to counteract this detrimental development at the expense of our living environment. This document deals with sustainable and environmentally conscious film and TV production in Austria with a special focus on student projects in order to raise awareness of sustainability in a compact form by means of a guide for these projects. This thesis starts with explaining the most important terms relating to sustainability and greenhouse gases and outlines the various production phases and formats of film and TV productions. An essential section of the thesis is the presentation of the various applicable guidelines on green producing. To this end, the individual areas of application, in which green producing plays a role, were identified. Furthermore, the content and functionality of the Austrian Ecolabel for Green Producing are analyzed and described. Based on this assessment, the various measures of the criteria catalogue are presented, and a look is also taken at the certification process. In Austria, the “Filmstandortgesetz 2023” and an amendment to the “Filmförderungsgesetz” came into force in January 2023, with both legal bases providing for the introduction of a Green Bonus, i.e. a subsidy amounting to 5% of the recognized production costs, for the fulfilment of "ecological sustainability criteria". This innovation and the other general requirements that must be observed in Austria will be discussed in the course of this paper. In addition, the applicable Green Producing measures from Germany and Switzerland are briefly outlined and compared with the regulations applicable in Austria. A brief digression also leads into the topic of green storytelling, i.e. the concept of how sustainability can also be communicated to the public in a content-related context. A further question of the work was to find out what the implementation of the general guidelines looks like in practice. To this end, expert interviews were conducted with Austrian green consultants and producers in order to gather experience. What difficulties arise in the planning and implementation of green producing? Are the current guidelines applicable to all productions and what has changed in recent years? What needs to happen for green producing to become the norm in Austria? In order to gain a deeper insight into the (possibilities of) implementing sustainable measures, two student projects at the St. Pölten University of Applied Sciences were used and analyzed as examples. The analysis of the studio production clearly shows that there are already some possibilities for effective realization, but with regard to studio lighting, a conversion from halogen to LED spotlights is necessary to gradually complete the effectively usable tools. The calculations show that the use of LED technologies can save 60% energy and thus reduce CO2 emissions. The analysis of a selected short film production once again confirms the energy efficiency of LED lamps, but also reveals that mobility plays a major role in the CO2 balance. Based on the discussions with the experts and the analyses of the two productions, a Green Guide was created for students at St. Pölten UAS. This is intended to make it easier for students to internalize the sustainability criteria, to apply them and to produce in a more environmentally conscious way in the future and to work together to strengthen the measures of a sustainable film industry.
Keywords (deu)
FernsehproduktionNachhaltigkeitQualitätsmaß
Type (eng)
Language
[deu]
Persistent identifier
Accession number
AC17154070