Title (de)
Soziale Arbeit 4.0 in digitalen Lebenswelten
Subtitle (de)
Werkstätten 4.0
Language
German
Description (de)
Masterarbeit, Fachhochschule St. Pölten, Masterstudiengang Soziale Arbeit, 2020
Description (de)
Mit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention wurde ein wesentlicher Impuls zur Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigungen und der Einhaltung der Menschenrechte ausgelöst (vgl. Nationaler Aktionsplan Behinderung 2012:9). Die nachhaltige Inklusion und Integration auf dem Arbeitsmarkt ist ein wesentliches Ziel auf der Agenda der Politik & Konvention, sowie der Sozialen Arbeit. Derzeit besteht in Österreich und Deutschland eine große Diskrepanz zwischen Ansprüchen und Umsetzung der Konventionsinhalte. Der Digitalisierung und den technisierten Assistenzsystemen werden ein enormes Potenzial prophezeit, das Ziel der Inklusion von beeinträchtigten Menschen auf dem ersten Arbeitsmarkt zu erreichen, sowie die Beschäftigungsoffensive und die Gerechtigkeit der Zugangsvoraussetzungen zu verbessern (vgl. Monitoringausschuss 2010:3-4). Damit die Ziele erreicht werden können, ist folgende Forschungshauptfrage gestellt worden: Wie gestaltet sich die Soziale Arbeit in Zusammenhang mit Prozessen und Methoden der Digitalisierung und den digitalen und mediatisierten Lebenswelten von Klient*innen? Die Teilfragen beschäftigen sich unter anderem mit der Gestaltung der Sozialen Arbeit im Zusammenhang mit dem Verständnis von Digitalisierung in Werkstätten für beeinträchtigte Menschen. Weiters wird aufgezeigt, welche Prozesse, Formen und Methoden der Digitalisierung im Arbeitsalltag vorhanden sind und welche Rolle diese spielen. Darüber hinaus wird die Wirkung der Technologien unter dem Gesichtspunkt des Artikels 27 der UN-Behindertenrechtskonvention untersucht. Die Ergebnisse werden genutzt, um den Gestaltungsprozess von der Digitalisierung und den Assistenzsystemen im Zusammenhang mit der Profession in den Werkstätten transparent zu machen und zu verbessern. Im Rahmen einer qualitativen Sozialforschung sind Interviews geführt worden, die sich an Verantwortliche von Politik und Werkstätten in Deutschland und Österreich, sowie an Mitarbeiter*innen und Klient*innen der Werkstätten richten. Die Ergebnisse legen dar, dass auf den verschiedenen Ebenen ein unterschiedliches Verständnis von Digitalisierung und Assistenzsystemen vorhanden ist, sowie die Rollen, Formen und Maßnahmen unterschiedlich stark als Chance und Perspektive für die Soziale Arbeit, die Werkstätten und den Arbeitsalltag der Klient*innen wahrgenommen werden. Die Herausforderungen und Barrieren des Themas führen zu einer kritischen Auseinandersetzung über den Nutzen des Prozesses und die Einführung. Politische Rahmenbedingungen, gesellschaftliche Stigmatisierungen und eine fehlende Beschäftigung mit dem Bereich beeinflussen den Gestaltungsprozess. Auf dieser Grundlage ist es empfehlenswert, eine partizipatorische Prozessgestaltung innerhalb der Werkstätten anzustreben, bei der nicht nur die Leitungsebene, sondern auch Mitarbeiter*innen und Klient*innen proaktiv mitwirken. Aufklärungs- und Informationsarbeit könnten eine Sensibilisierung schaffen und zu einem Verständnis der Tragweite beitragen. Die Politik ist gefordert, finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen um Projekte zu fördern, damit die Arbeitsmärkte, die Gesellschaft, die Werkstätten und vor allem der Arbeitsalltag der Beeinträchtigten im Zusammenhang mit der Sozialen Arbeit profitieren können. Folgestudien könnten zu einer Weiterentwicklung des Bereichs beitragen und bedeutsame Aspekte für einen Fortschritt und die Evolution der Profession liefern.
Description (en)
The ratification of UN Convention on the Rights of Persons with Disabilities accelerated the progress of inclusion of people with disabilities and observance of human rights. The sustainable inclusion and integration in the labour market is a key objective of politics, convention and social work. Currently there is a big gap between Austria and Germany related to the interests and implementation of topics of the Convention. Digitalisation and assistive technologies are predicted to have huge potential to encourage the accomplishment of inclusion of people with disabilities in the labour market as well as the improvement of employment campaign and fairness of admission requirements. The main research question of this scientific paper is which position social work takes in the context of processes and methods of digitalisation and the digital living environments of clients. One sub-question analyses the organisation of social work regarding the understanding of digitalisation in sheltered workshops. In addition, it is shown how and what forms of digital technologies are used in employees working life and which role they play under the aspects of UN Convention on the Rights of Persons with Disabilities. To raise awareness in the political and economic domains as well as society and other sheltered workshops the opportunities, goals and challenges of the implementation of assistive technologies will be portrayed. Based on the findings the creative processes of digitalisation and assistance systems should be improved and transparency ensured in favour of various professions working in sheltered workshops. The data suggests that the understanding for digitalisation and assistance systems differs at various levels. Likewise, the application, forms and methods are not equally appreciated as chances and perspectives for social work, sheltered workshops and work routine by clients. As a result, the challenges and barriers led to a critical reflection of the benefits of processes and implementation of digitalisation and assistive technologies. The creative process is influenced by political frameworks, social stigma and the lack of engagement in the topic. On this basis, it is recommendable to target a participatory process design in sheltered workshops. In this case management, employees and clients together should be proactively involved in the process. Educational work and providing information are relevant in order to sensitize and improve the understanding of the topic’s significance. Politics is required to provide financial resources for projects that are beneficial for labour markets, society, sheltered workshops and most importantly the working life of people with disabilities in context of social work. Further research could contribute to ongoing development in this field and even lead to advances in the discipline of social work.
Keywords (de)
Arbeitswelt; Digitalisierung; Inklusion; Soziologie; Behinderung
AC-Number
AC16050826
Author of the digital object
Jessica Bos
Date
01.01.2020
Author of the digital object
Lukas Klingenbrunner
Date
01.01.2020
Adviser
Florian Zahorka
Date
01.01.2020
Licence Selected
Type of publication
Master's Dissertation
Date of approbation period
2020
University of Applied Sciences St. Pölten | Campus-Platz 1 | A-3100 St. Pölten | T +43/2742/313 228-234